St. Ingberter Pfanne Preisverleihung Daphne de Luxe

Daphne de Luxe gewinnt St. Ingberter Pfanne

Die St. Ingberter Pfanne gehört zu den wichtigsten Kleinkunstpreisen im deutschsprachigen Raum und wird vom SR Fernsehen aufgezeichnet. An vier Wettbewerbs-Abenden treten jeweils drei Kandidaten mit einem dreiviertelstündigen Programm auf und hoffen auf einen der begehrten Förderpreise, die im Rahmen der Preisverleihung am Freitag, 9. September 2016 verliehen worden.

Eine Pfanne geht in diesem Jahr nach Hannover, oder besser gesagt in den „Speckgürtel“ von Hannover, wo die Preisträgerin Daphne de Luxe seit einigen Jahren lebt. Für ihr Programm „Comedy in Hülle und Fülle“ hat sie in diesem Jahr den Preis des Kultusministers erhalten, der von einer Jugendjury vergeben wird. Ihr Auftritt habe nicht nur durch Komik und Bühnenpräsenz überzeugt, sondern auch durch die vermittelte Botschaft: Nehmt euch so wie ihr seid und lasst euch von Niemandem einreden, wie ihr aussehen sollt.

Es freut mich ganz besonders, dass die Jugendjury meine Botschaft honoriert hat. Die Entscheidung dieser jungen Menschen zeigt, dass meine Arbeit eine Zukunft hat und dass es nicht wichtig ist, in vorgefertigte Schubladen zu passen.“ kommentiert Daphne ihre Auszeichnung, zeigt sich dankbar und ergänzt: „Mir geht es darum Menschen zu unterhalten und ihnen dabei ganz nebenbei zu zeigen, dass man auch abseits des Magerwahns und der Norm selbstbewusst und schlagfertig mit seinen kleinen Schwächen umgehen kann.“

Die Jugendjury begründet ihre Entscheidung so:

“Der Gewinnerbeitrag ist ein wahres „Gesamtkunstwerk“ und hat alles was man für die Bühne braucht. An Bühnenpräsenz nicht zu überbieten, hat diese Persönlichkeit die Jury von Anfang bis Ende in ihren Bann gezogen. Wegschauen war unmöglich: Während andere Beiträge zuweilen einer „Berg- und Talfahrt“ glichen, ging es bei diesem Beitrag nur in eine Richtung: steil bergauf. Ihr Spiel mit der Kamera und dem Publikum ist unnachahmlich. Mit Spontanität und Humor überbrückt sie jede technische Panne. Sie versteht es, Stärke aus ihren vermeintlichen Schwächen zu ziehen und hat damit die Jury restlos von sich überzeugt. Jeder der zahlreichen Lacher war auf ihrer Seite, selbst Pointen unter der Gürtellinie lässt man dieser wahrhaftigen Dame durchgehen. Gewinner des diesjährigen Preises des Kultusministers ist: Daphne de Luxe.

Die Jurypreise gingen außerdem an die Puppenspielerin Cornelia Fritzsche mit ihrer “Theaterratte” Ursula von Rätin und die A-Cappella-Gruppe Delta Q, die sich zudem über den Publikumspreis freuen durften.

Sendetermin SR-Fernsehen: 20.09.16 um 23.55 Uhr Das Beste der Pfanne

Preisverleihung St. Ingberter Pfanne Foto: Simone Hofmann
Preisverleihung St. Ingberter Pfanne von links nach rechts: Philipp Scharri, Delta Q, Cornelia Fritzsche mit Ursula von Rätin, Daphne de Luxe, Hans Wagner (Oberbürgermeister), Andrea Etspüler (SR), Ulrich Commerçon (Minister für Bildung und Kultur)
Foto: Simone Hofmann

Einen ganz wunderbaren roten Teppich breitete Philipp Scharri mit seiner Anmoderation aus:

Da hört man so ‘n Wort wie ‚Walküre‘ und ‚Prachtweib‘ –
Bestimmt hätten Wikinger gleich sich im Schlacht-Hype
Vom Lager geschwungen, Viagra verschlungen
Und Wagner-durchdrungen ‘ne Saga gesungen.

Hätt‘ Heintje, von Mama zum Schlager gezwungen,
Wie ‘n Helium-schniefender Nager geklungen.
An Jul‘ias Balkon hätte Shakespeare bei Nacht
Statt Ständchen ein Rändchen vom Steak ihr gebracht;

Vor Röte schon stürmend und drängend zur Triebtat,
Hätt‘ Goethe von ErlkönigINNEN gefiebert,
Sein Faust schlöss‘ mit ihr den Mephisto-Kontrakt –
Und abschließend hätte SIE Christo verpackt!

Bis alle Genies, aus dem Loden gequollen,
Am Boden sich rollen und Oden ihr zollen …
Der Zarah Leander mit fränkischem Anstrich;
Nicht zänkisch, doch schlüpfrig, sie weiß ja, man kann sich

Nur ohne ein Blatt vorm Mund richtig ‘n Ast lachen;
Also, Ihr solltet Euch auf was gefasst machen:
Bilder im Kopf, die man nicht mehr so schnell vergisst,
Immer mit Stil – trotzdem gut, wenn man älter ist …

Selbst ist die Frau – und die Selbstironie,
Wer die nicht beherrscht, lernt ‘ne Menge durch sie.
Geladen, entsichert, die Waffe des Glücks,
Die einz’ge – nicht artige! – Daphne de Luxe!

(C) Philipp Scharri

 

 

 

 

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